Johann Gottlieb Janitsch müsste man eigentlich ein Denkmal vor die Berliner Philharmonie stellen. Er, der Kontrabassist in der Hofkapelle Friedrichs II., war es, der sich parallel zum höfischen Dienst stark für ein bürgerliches Musikleben in Berlin engagiert hat. Mit befreundeten Instrumentalisten traf er sich regelmäßig zum gemeinsamen Musizieren, zunächst in seiner Wohnung, dann auch an öffentlichen Orten. Genannt wurde diese Reihe „Freitagsakademie“, sie wurde zum Vorbild mehrerer weiterer privater Musikvereinigungen, die den Grundstein für das öffentliche Konzertleben in Berlin legten.
In Berlin hat sich eine Gruppe hervorragender, junger Musiker aus aller Welt zusammengefunden, um sich unter dem Namen „Berlin Friday Academy“ der friderizianischen Kammermusik zu widmen. Das gerade erschienene Album der Gruppe enthält fünf Triosonaten von Janitsch. Um etwaiger Gleichförmigkeit vorzubeugen, wurden unterschiedliche Besetzungen (Oboe/Violine, zwei Violinen bzw. Violine und Orgel) genutzt, was den Stücken gut tut. Auch die Verzierungen sind sorgfältig durchgearbeitet, das Zusammenspiel gelingt sehr gut, nur an einigen wenigen Stellen gibt es intonatorische Trübungen.
Heimlicher Star der Aufnahme ist die „Amalien-Orgel“, die 1755 für das Berliner Stadtschloss gebaut wurde und heute in der Kirche „Zur frohen Botschaft“ in Karlshorst steht. Die frischen, farbigen und starken Stimmen des Instruments tragen sehr zur Aufwertung des Continuo bei.
Keine bevorstehenden Termine