Tätigkeiten

Was macht man als freiberuflicher Musikwissenschaftler? Diese Frage höre ich recht häufig und beantworte sie gern: Ich sehe mich als Vermittler von Musik, und zwar weniger im streng akademischen Sinne, sondern eher in einer allgemeinverständlichen Art für alle, die meine Begeisterung für die Musik teilen. Das kann durch Moderationen im Rundfunk ebenso geschehen wie durch Einführungsvorträge und Programmhefttexte sowie durch Bücher und Notenausgaben.

Radio

Das Medium Radio ist der ideale Ort zur Vermittlung von Musik. Seit 1998 bin ich dabei und versuche immer wieder die korrekten Informationen und die richtigen Worte zur Vorstellung von musikalischen Werken zu finden. Mit der Zeit hat sich eine Spezialisierung auf die „Alte Musik“ ergeben, also auf Kompositionen, die zwischen dem Mittelalter und dem 18. Jahrhundert entstanden sind. Von 2014 bis 2020 habe ich auf rbbKultur dreimal pro Woche die Sendung "Alte Musik" moderiert. Seit September 2020 bin ich jeden Montag von 14 bis 16 Uhr mit der Sendung "Meine Musik" zu hören.

Die Sendethemen orientieren sich an aktuellen Ereignissen, dem einen oder anderen Jubiläum und natürlich an den vielen Neueinspielungen von Werken der Alten Musik. Darüber hinaus rezensiere ich im Rahmen der Sendung "Der Tag" wöchentlich eine CD-Neuerscheinung. Im Regelfall erfolgt diese Vorstellung einer "Neuen Aufnahme" mit Hörbeispielen und Gespräch am Donnerstag um 18.10 Uhr.

Auch in anderen Rundfunksendern bin ich regelmäßig mit Beiträgen vertreten, so etwa im Deutschlandfunk Kultur („Alte Musik“) und auf MDR Klassik mit dem Podcast "Die Bach-Kantate mit Maul und Schrammek".

Texte

Nicht nur das Sprechen, sondern auch das Schreiben über Musik gehört seit rund zwei Jahrzehnten zu meinen bevorzugten Tätigkeiten. An erster Stelle stehen dabei die Einführungstexte für Festivals, Konzerte und CDs. Dabei verbindet mich eine enge Zusammenarbeit unter anderem mit dem Bachfest Leipzig, dem Konzerthaus Berlin und den Köthener Bachfesttagen. Aber auch für viele andere Institutionen, Festivals und Ensembles sind inzwischen weit mehr als 1.500 Texte entstanden. Ein großes Anliegen ist mir beim Schreiben die Allgemeinverständlichkeit und Anschaulichkeit der Texte. Sehr aufgeschlossen stehe ich neuen Formaten von Programmheften gegenüber, die mehr bieten als nur einen klassischen Einführungstext, sondern in einer Mischung aus kürzeren und längeren Texten, Interviews, Zitaten und Abbildungen für mehr Abwechslung sorgen.

Recherche

Für musikwissenschaftliche Fragen jeglicher Art übernehme ich gern die entsprechenden Recherche-Arbeiten. Dies betrifft vor allem die Zusammenstellung von Konzertprogrammen, die ich gern von der Idee bis zur Aufführung begleite. Dabei berate ich bei der Programmzusammenstellung, recherchiere die gewünschten musikalischen Werke und Ausgaben, fertige – falls notwendig – Neueditionen an und gestalte das Programmheft.

Beispielhaft für eine solche Tätigkeit war meine Mitarbeit bei der gerade erfolgreich abgeschlossenen Mammut-Konzertreihe Josquin – Das Projekt, bei der zwischen 2004 und 2017 in 36 Konzerten das Gesamtwerk von Josquin des Préz aufgeführt wurde.

Ein weiteres, sehr erfolgreiches Projekt der jüngeren Zeit betrifft das CD- und Konzertprogramm „Da pacem – Echo der Reformation“ mit dem RIAS Kammerchor und der Capella de la Torre, das im Oktober 2017 mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde.

Moderation

Musikmoderation beschränkt sich keineswegs auf Radiosendungen, sondern ist auch bei vielen anderen Veranstaltungen gefragt. Ob Einführungsvorträge, Podiumsdiskussionen und Gesprächskonzerte – oftmals ermöglichen solche Wort-Formate einen tieferen und besseren Zugang zur Musik, die davor oder danach erklingt.

Forschung

Der guten alten Musikwissenschaft mit Quellenforschungen und Publikationen fühle ich mich immer noch verbunden. Mit der Redaktion von Tagungsberichten, dem Besuch von Konferenzen und der Herausgabe von Notenausgaben habe ich dazu in den letzten Jahren auch immer wieder Beiträge geleistet.