Rund 200 geistliche Kantaten haben sich von Johann Sebastian Bach erhalten, die meisten davon sind für Chor und mehrere Gesangssolisten vorgesehen. Es gibt aber auch rund ein Dutzend Kantaten, in denen Bach sämtliche Vokalpartien nur mit einer einzigen Solostimme besetzt. Diese Stücke zählen zu den anspruchsvollsten und spannungsreichsten Kirchenwerken des Leipziger Thomaskantors.
Die österreichische Sopranistin Miriam Feuersinger kennt sich bestens aus mit dem Kantatenschaffen von Johann Sebastian Bach, fast alle Sopranpartien hat sie bereits gesungen, an ihrem Studienort Basel, im Rahmen der Gesamteinspielung der Bach-Stiftung St. Gallen und nicht zuletzt in der von ihr initiierten Konzertreihe „Bachkantaten in Vorarlberg“. Nun hat sie sich drei Solokantaten vorgenommen und gemeinsam mit dem Capricornus Consort Basel eingespielt. Dabei gelingt ihr eine geradezu berauschende und zugleich berückend intime Aufnahme. Ihre ungemein klare und warme Stimme gibt den Simeon-Worten „Ich habe genung“ eine tiefe Wahrhaftigkeit, gerade lang ausgehaltene Notenwerte (etwa in der „Schlummerarie“) sind atemberaubende Momente. Aber auch in den virtuosen Arien von „Jauchzet Gott in allen Landen“ erfüllt Miriam Feuersinger alle Kriterien. Die Koloraturen und heiklen Spitzentöne gelingen ihr anscheinend mühelos, zumal im munteren Wechselspiel mit dem solistisch besetzten Capricornus Consort. Ein Bach-Album, das neue Maßstäbe setzt!
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