Das Requiem d-Moll op. 48 ist heute das bekannteste und vermutlich auch meistgespielte Werk von Gabriel Fauré. Rund 15 Jahre arbeitete der Komponist an der eigenwilligen Vertonung dieser Totenmesse und erstellte dabei drei verschiedene Versionen. Dabei ließ er allzu bedrohliche Texte der traditionellen Liturgie weg und betonte den tröstlichen Aspekt. Thibaut Lenaerts hat sich anlässlich des 100. Todestages von Fauré entschieden, mit dem Choeur de Chambre de Namur und dem Millenium Orchestra eine Neuaufnahme der Urfassung des Requiems von 1888 vorzunehmen. Hierbei ist das Stück im Orchester wesentlich kleiner besetzt und besteht nur aus fünf (statt später sieben) Teilen. Trotz (oder gerade wegen?) dieser Reduzierung ergibt sich eine tief anrührende Interpretation: Ohne Bläser und ohne hohe Streicher klingt das Requiem noch intimer und persönlicher, zuweilen kammermusikalisch, zumal in der perfekten Darbietung durch Choeur de Chambre de Namur. Noch verstärkt wird dieser Ausdruck durch die authentischen Instrumente des Millenium Orchestras mit ihrem warmen Klang inklusive einer Cavaillé-Coll-Orgel. Weniger ist hier mehr.
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