Dowlands Lachrimae

Kunterbunt besetzt

Im Jahre 1604 veröffentlichte der Komponist John Dowland in London eine Sammlung mit Instrumentalwerken unter dem Titel „Lachrimae or Seven tears“. Den Kern bilden darin sieben Trauer-Pavanen über das „Lachrimae“-Thema, hinzu kommen noch einige Galliarden und Allemanden, jeweils in der Besetzung für Laute und fünf Gamben. Skip Sempé hat mit seinem Capriccio Stravagante Renaissance Orchestra die komplette, 21 Kompositionen umfassende Sammlung neu eingespielt und dabei ganz bewusst opulent besetzt. Neben Gamben werden im Wechsel oder auch kombiniert Flöten, Zinken und Posaunen eingesetzt. In den bewegten Tänzen funktioniert das sehr gut und ergibt ein kunterbuntes Klangbild, zumal Sempés Renaissance-Orchestra hervorragend besetzt ist, unter anderem mit der Gambistin Lucile Boulanger, dem Zinkenisten Doron Sherwin und dem Cembalisten Oliver Fortin. In den Pavanen dagegen ist der häufige Instrumentenwechsel nicht immer von Vorteil, hier ist Dowlands originaler Gambensound unübertrefflich.