"Hypnos"

La Tempête huldigt Hypnos

„Hypnos“ – dem griechischen Gott des Schlafes – ist das neueste Album des Vokalensembles La Tempête gewidmet. Ausgewählt wurden vor allem Auszüge aus Totenmessen und Lamentationsvertonungen – etwa von Pierre de Manchicourt, Ludwig Senfl und Pedro de Escobar. Wie schon bei vorherigen Einspielungen setzt der Ensemblegründer und -leiter Simon-Pierre Bestion auf ein Klangideal, das von volksmusikalischen Elementen des Mittelmeerraumes beeinflusst ist. Die Stimmen vibrieren stärker, verzieren improvisatorisch und weisen häufig einen dunklen, gutturalen Klang auf. Das ist durchaus gewöhnungsbedürftig, besitzt aber letztlich in dieser Qualität eine faszinierende Kraft.

Eingeflochten sind auf dieser neuen CD aber auch etliche zeitgenössische Chorwerke, die überhaupt nicht als Fremdkörper wirken. Dank der hohen Klang- und Intonationskultur von La Tempête vermittelt sich auch hier, in Werken etwa von Giacinto Scelsi, John Tavener und Olivier Greif, der Eindruck von tiefer Kontemplation.