Codex Las Huelgas

Jordi Savall mit mittelalterlicher Musik

Schon der Name des Klosters ist außergewöhnlich: „Las Huelgas“ – Ort der Muße – lässt nicht gerade ein strenges monastisches Leben vermuten. Und tatsächlich war dieses Zisterzienserinnen-Kloster bei Burgos kein Zentrum der Askese, sondern im ausgehenden Mittelalter ein Treff adliger und einflussreicher Persönlichkeiten aus ganz Spanien. Um 1300 entstand dort eine außergewöhnliche musikalische Handschrift, der „Codex Las Huelgas“, mit einer Fülle von fantasiereichen, mehrstimmigen Gesängen. Jordi Savall hat eine Auswahl davon mit seinen Ensembles La Capella Reial de Catalunya und Hespèrion XXI eingespielt und bedient sich dabei eigener Arrangements, die neben den Vokalstimmen auch reichlich Instrumente einbeziehen. Das bewirkt einen überaus reichen, farbigen Klangeindruck, der mit der prächtigen Ausstattung des Klosters korrespondiert. Dank Jordi Savalls Bearbeitungen, seiner hervorragenden Musiker und einer weihevollen Akustik ist dieses Album perfekt geeignet, die Faszination mittelalterlicher Spitzenmusik zu vermitteln.