Im 16. und 17. Jahrhundert erfreute sich der Zink in weiten Teilen Europas einer großer Popularität. Es handelt sich dabei um ein aus Holz gefertigtes Blasinstrument mit Grifflöchern, das üblicherweise mit einem Kesselmundstück gespielt wird. Es gibt krumme und gerade Zinken, darüber hinaus sind verschiedene Baugrößen bekannt; charakteristisch ist aber allen Instrumenten der Zinkfamilie ein kräftiger, trompetenähnlicher, aber doch sehr differenzierter Klang. Für Zinken gab es in der Renaissance- und der frühen Barockzeit vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Die Stadtpfeifer setzten sie gemeinsam mit Posaunen als Signalinstrument ein, aber auch in der Kirchenmusik waren Zinken zur Verstärkung eines Vokalchores gefragt. Parallel entwickelte sich der Zink auch zu einem wichtigen Soloinstrument, sowohl in Sonaten und Suiten, als auch in frühen Opern oder weltlichen Kantaten.
Der französische Zinkenist Lambert Colson gehört zu den Spezialisten seines Fachs und hat mit seinem Ensemble InAlto bereits etliche Einspielungen vorgelegt, die ganz unterschiedliche Facetten des Zink-Repertoires aufzeigen. Das neueste Album ist eine Hommage an die beiden kaiserlichen Zinkenisten Luigi Zenobi und Giovanni Sansoni, die am Habsburger Hof mit großartigen Darbietungen für Furore gesorgt haben. Colson stellt anhand ihrer Lebensstationen Musik zusammen, die sie mit großer Sicherheit gekannt und aufgeführt haben. Dazu gehören sowohl Instrumentalsonaten aus dem venezianischen und Wiener Umfeld (Priuli, Valentini, Schmelzer) als auch instrumentale Bearbeitungen von Vokalkompositionen (Lasso, Rore, Luzzaschi).
Lambert Colson erweist sich auf dieser CD als Meister des virtuosen und differenzierten Zinkspiels. Sowohl solistisch in verschiedenen Diminutionen, als auch im Duett mit seinem Zinkpartner Josué Meléndez Peláez oder als krönende Stimme im größeren Ensemble ist sein Spiel hervorragend. Er versteht es, das Instrument singen zu lassen und verschiedenste Gemütsstimmungen darauf auszudrücken.
Hier die gesprochene Rezension in der Reihe "Neue Aufnahmen" auf rbbKultur.
Chormusik - Die Motetten von Telemann
30. April 2025 00:05 - 30. April 2025 01:05
Deutschlandfunk Kultur
Das Komponieren von Motetten gehörte für Georg Philipp Telemann – wie auch für seinen Kollegen Johann Sebastian Bach – nicht zum musikalischen Kerngeschäft. Wohl aber war Telemann sehr eng mit der Motettenpraxis vertraut und schuf rund zwei Dutzend entsprechende Werke über Choräle oder Bibelzitate, in denen er alle Regeln der kontrapunktischen Kunst souverän anwendete. Der Magdeburger Kammerchor hat diese Werke, die zum Teil erst Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt worden sind.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
Schrammek & Käther - die besten Suiten
10. Mai 2025 14:00 - 10. Mai 2025 16:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
Die Gattung der Suite als eine Aufeinanderfolge unterschiedlicher musikalischer Sätze hat schon etliche Jahrhunderte überdauert. In der Barockzeit war es eine Modeform für alle nur denkbaren Instrumente und Ensembles, aber auch im 19. und 20. Jahrhundert haben viele Komponisten die Suite wiederentdeckt, häufig als originelle Zusammenstellung der wichtigsten Stücke eines abendfüllenden Bühnenwerks. Höchste Zeit für Schrammek & Käther, en suite die zehn besten Suiten zu ermitteln.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen