Im Alter von 15 Jahren trat der französische König Ludwig XIV. 1653 als Tänzer im "Ballet royal de la Nuit" auf, einem allegorischen Ballett, in dem der Verlauf der Nacht geschildert wird. Sehnsüchtig wird dabei der Sonnenaufgang erwartet, der als Symbol für die Regentschaft Ludwigs stand, und folgerichtig erschien der junge Regent damals auch als Darsteller der Sonne auf der Bühne.
Das gewaltige Spektakel wurde 1653 von gleich mehreren Komponisten des Pariser Hofes zusammengestellt, darunter Jean de Cambefort und Michel Lambert. Der französische Cembalist und Ensembleleiter Sébastien Daucé hat nun in akribischer Arbeit die nur spärlich erhaltenen musikalischen Quellen der denkwürdigen Aufführung zusammengetragen, einen Großteil rekonstruiert und mit seinem Ensemble Correspondances eingespielt sowie auch eine szenische Version im Théâtre de Caen aufgeführt. Das Ergebnis dieser Arbeit liegt nun in einer "Deluxe Edition" mit 3 CDs und einer DVD vor.
Ein wahrhaft royales Ensemble hat Sébastien Daucé für diese Produktion aufgeboten. Ein großes Orchester mit dem kompletten barocken Instrumentarium, Solosänger und Chor wirken musikalisch an der Rekonstruktion des Ballet Royal de la Nuit mit. Die musikalische Präzision, aber auch die Farbigkeit der vielen unterschiedlichen Tänze und Arien ist atemberaubend. Trotz der großen Länge von reichlich drei Stunden wird es nie eintönig oder gar langweilig, so groß ist die Abwechlung in Besetzung, Tempo und Tanzstil, so vielfältig sind die opernmäßigen Einlagen mit französischem und italienischem Repertoire, so makellos ist die musikalische Darbietung.
Dieses akustische Vergnügen wird beim Betrachten der szenischen Produktion auf der DVD noch gesteigert. Man kann sich kaum sattsehen an den fantasievollen Kostümen, Bühnenbildern und Lichteffekten, an den Leistungen der Tänzer und Artisten sowie an der originellen, oft auch witzig-ironischen Inszenierung. Ein Gesamtkunstwerk der Extraklasse!
Chormusik - Die Motetten von Telemann
30. April 2025 00:05 - 30. April 2025 01:05
Deutschlandfunk Kultur
Das Komponieren von Motetten gehörte für Georg Philipp Telemann – wie auch für seinen Kollegen Johann Sebastian Bach – nicht zum musikalischen Kerngeschäft. Wohl aber war Telemann sehr eng mit der Motettenpraxis vertraut und schuf rund zwei Dutzend entsprechende Werke über Choräle oder Bibelzitate, in denen er alle Regeln der kontrapunktischen Kunst souverän anwendete. Der Magdeburger Kammerchor hat diese Werke, die zum Teil erst Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt worden sind.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
Schrammek & Käther - die besten Suiten
10. Mai 2025 14:00 - 10. Mai 2025 16:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
Die Gattung der Suite als eine Aufeinanderfolge unterschiedlicher musikalischer Sätze hat schon etliche Jahrhunderte überdauert. In der Barockzeit war es eine Modeform für alle nur denkbaren Instrumente und Ensembles, aber auch im 19. und 20. Jahrhundert haben viele Komponisten die Suite wiederentdeckt, häufig als originelle Zusammenstellung der wichtigsten Stücke eines abendfüllenden Bühnenwerks. Höchste Zeit für Schrammek & Käther, en suite die zehn besten Suiten zu ermitteln.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen