Im Rahmen seines umfangreichen Schaffens hat Johann Sebastian Bach immer wieder gern auf die Traversflöte zurückgegriffen und sie in vielen verschiedenen Gattungen eingesetzt. Das Spektrum reicht von der Solo-Partita in a-Moll über einige kammermusikalische Werke bis hin zur 2. Orchestersuite, die einem großen Flötenkonzert in Suitenform gleichkommt. Aber auch in Passionen, Oratorien und Kantaten finden sich immer wieder anspruchsvolle Solopartien für Traversflöte.
Die französische Flötistin Juliette Hurel ist eine vielseitige Vertreterin ihres Faches. Sie wirkt seit 10 Jahren als Soloflötistin im Philharmonischen Orchester Rotterdam, ist aber auch als Solistin und Kammermusikerin vielfach gefragt. Für ihre neueste CD hat sie sich mit dem Ensemble Les Surprises zusammengetan und die exponiertesten Flötenwerke von Johann Sebastian Bach aufgenommen. Sie spielt dabei auf einem „Kompromissinstrument“: Es handelt sich um eine Traversflöte aus Holz, die jedoch das moderne Klappensystem aufweist. Damit ist die Flexibilität der modernen Querflöte garantiert, gleichzeitig ist der Klang aber weicher und wärmer als auf einer heute gebräuchlichen Flöte aus Metall.
Die h-Moll-Suite ist ein wirkungsvolles Eröffnungsstück. Juliette Hurel spielt sie mit enormer Virtuosität, gestaltet aber auch sehr wirksam die Phrasierungen und die Binnengestaltung. Dabei harmoniert sie prächtig mit dem sechsköpfigen Ensemble Les Surprises. Ganz ähnlich musizierfreudig gelingen die Triosonate G-Dur und die grandiose Solopartita in a-Moll. Hier macht sich der wunderbar milde Klang ihrer Flöte ganz besonders wirksam bemerkbar. Hinzu kommen in der Aufnahme noch vier Sopranarien aus Kantaten bzw. der Matthäuspassion, die mit obligater Traversflöte besetzt sind. Als Sopranistin steht ihr dafür Maïlys de Villoutreys zur Seite, die die Partien zwar sicher bewältigt, deren Stimme allerdings nicht ganz optimal mit der warm dahinströmenden Flöte korrespondiert.
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