Schon in der Antike galt Arkadien als eine Art Paradies auf Erden, beschworen wurde von vielen Dichtern der friedliche und unbedrohte Charakter dieser Hirtenwelt. Zahllose Madrigale in der Renaissance, aber auch viele instrumentale „Pastoralen“ der Barockzeit haben diesen Gedanken musikalisch aufgenommen, so dass ein riesiges arkadisches Repertoire besteht. Das Ensemble NeoBarock hat für sein neuestes Album instrumentale Pastoralkompositionen ausgewählt, darunter Sonaten für eine bzw. zwei Violinen und Continuo sowie Cembalostücke.
Differenzierte Hirtenwelt
Die Hirtenwelt wird in diesen Werken keineswegs nur im ruhigen Dreiertakt dargestellt, sondern sie erweist sich als sehr differenziert, zumal die Komponisten nicht nur das fiktive Arkadien darstellen wollten, sondern zuweilen auch die Hirten auf den Feldern vor Bethlehem. Antike und christliche Gedankenwelten fallen hier also zusammen. Die vier NeoBarock-Mitglieder spielen mit großer Virtuosität und Präzision und einem sehr direkten, unmittelbaren Klangbild. Auch die Solowerke auf dem Cembalo, gespielt von Stanislav Gres, gelingen prächtig und sind mehr als nur Zwischenstücke. Ein wenig fragwürdig ist allenfalls das Eingangsstück, eine mehr als 17-minütige Choralbearbeitung über „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ eines anonymen Komponisten, die mit ostinaten Techniken arbeitet und kaum enden will.
Keine bevorstehenden Termine