Diese CD präsentiert eine vermutlich noch nie realisierte Musikmischung: Geistliche Konzerte und Arien des frühen 17. Jahrhunderts, etwa von Heinrich Schütz, Heinrich Albert und Melchior Franck werden mit Liedern und Chansons von Friedrich Hollaender und Hanns Eisler kombiniert. Dieses durchaus gewagte Experiment hat die Lautten Compagney Berlin unter Leitung von Wolfgang Katschner unternommen, um damit eine musikalische Brücke vom 30-jährigen Krieg zu den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts zu schlagen.
Und das Experiment gelingt hervorragend. Die barocken Werke vermögen in ihrer unmittelbaren Ausdruckskraft ebenso zu berühren wie die „Lieder eines armen Mädchens“ von Hollaender oder manch ernster Gesang von Eisler. Zuweilen sind die Übergänge zwischen der Musik des 17. und 20. Jahrhunderts so raffiniert und eng, dass man die Stücke spontan auch der jeweils anderen Zeit zuordnen könnte.
Gewaltigen Anteil daran haben die überragende Sopranistin Dorothee Mields, die einmal mehr mit ihrer reinen und warmen Stimme begeistert sowie Bo Wiget, der die Musik von Hollaender und Eisler in genialer Weise für Barockensemble arrangiert hat.
Eine wunderbare CD, und durchaus auch schon eine Idee für Weihnachten.
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