Weimar 1755

Werke von Georg Anton Benda und Johann Ernst Bach

„Weimar 1755“ – der Titel des neuen Albums der Ensembles Aelbgut und Capella Jenensis spielt auf einen sehr speziellen Moment der mitteldeutschen Musikgeschichte an: In jenem Jahr übernahm Ernst August II. Constantin die Regierung des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Als kunstsinniger Regent wollte er sofort die 20 Jahre zuvor aufgelöste Hofkapelle wiederbeleben und bat die beiden prominentesten Musiker auf seinem Territorium um Mithilfe: den Gothaer Kapellmeister Georg Anton Benda und den Eisenacher Organisten Johann Ernst Bach. Auch wenn diese neu gegründete Weimarer Hofkapelle nur drei Jahre – bis zum frühen Tod des Herzogs – existierte, kamen hier zwei außergewöhnliche Komponisten zusammen. Genau das dokumentiert die CD „Weimar 1755“ in vorbildlicher Weise. Kantaten und Sinfonien von Benda und Bach werden in hervorragender Qualität dargeboten und offenbaren den galanten, empfindsamen Charakter dieser Musik. Die Aelbgut-Mitglieder fungieren wieder blendend in ihren Doppelrollen als Solisten (in teilweise hochanspruchsvollen und langen Arien) und schlagkräftiger Tutti-Chor. Das hervorragend besetzte Orchester Capella Jenensis spielt hinreißend schön, sowohl beim Begleiten der Vokalstimmen als auch in den beiden Sinfonien. Weimar 1755 – ein absolut lohnende Entdeckung!