Zu Lebzeiten hatte die auch in Berlin beheimatete Komponistin Emilie Mayer kaum eine Chance, mit ihren Werken im Repertoire der großen Orchester Fuß zu fassen, nach ihrem Tod geriet sie in Vergessenheit und wird heute – wenn auch nur zögernd – wiederentdeckt. Die Kölner Akademie, die sich unter Leitung von Michael Alexander Willens bereits häufiger mit historischem Instrumentarium dem romantischen Repertoire angenähert hat, hat Emilie Mayer jetzt ein komplettes Album gewidmet. Hauptwerk ist das Klavierkonzert B-Dur, hervorragend gespielt von Tobias Koch auf einem Blüthner-Flügel von 1859. In geradezu beglückender Weise ergänzen sich dieser sanfte und doch pointierte, obertonrreiche Klavierklang mit den mannigfaltigen Farben der Streicher und Bläser. Hinzu kommen vier Konzertouvertüren von Emilie Mayer, die die außerordentlichen kompositorischen Qualitäten dieser Frau eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mit dieser authentischen Klanggestalt kann dieses Album sehr wohl zu einer wachsenden Popularität dieser Komponistin beitragen.
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Interpretationen - Palestrinas „Missa Papae Marcelli“
06. Juli 2025 15:05 - 06. Juli 2025 17:00
Deutschlandfunk Kultur
Giovanni Pierluigi da Palestrina – geboren vor 500 Jahren – war bereits zu Lebzeiten die überragende Autorität in Sachen Sakralmusik. Als Kapellmeister an verschiedenen römischen Kirchen und Komponist für die Päpstliche Kapelle schuf er eine Vielzahl von Messen und Motetten für den liturgischen Gebrauch. Über Abschriften und Drucke wurde diese Musik in ganz Europa bekannt und beliebt. Bis heute reißt die Faszination an dieser klaren, kontrapunktisch bestimmten Vokalmusik nicht ab und reizt Chöre und Soloensembles zu immer neuen Interpretationen. Besonders häufig wurde in den vergangenen Jahrzehnten Palestrinas „Missa Papae Marcelli“ eingespielt, ein Werk, von dem der Komponist selbst behauptete, es sei in einer „neuen Weise“ komponiert worden.
Gast: Ludwig Böhme, Leiter des Windsbacher Knabenchors... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen