Es war in jeglicher Beziehung ein Ausnahme-Orchester: Die Dresdner Hofkapelle spielte sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter Kurfürst August dem Starken an die europäische Spitze. Jean-Jacques Rousseau nannte die Kapelle „die erste in Europa“ und beschrieb sie hinsichtlich Aufstellung und Disziplin als das Modell eines Orchesters schlechthin. Von 1716 bis zu seinem Tod 1729 stand Johann David Heinichen diesem international besetzten Ausnahmeorchester vor. Er komponierte in dieser Zeit viele Instrumentalwerke, die auf die speziellen Fähigkeiten der Kapellmitglieder zugeschnitten sind. Weniger bekannt dagegen ist die Kirchenmusik von Heinichen, die er für die höfischen Gottesdienste des Neu-Katholiken August schuf.
Das Ensemble Polyharmonique hat ausgewählte Vesperwerke von Heinichen neu eingespielt. Erweitert von sechs auf acht Sänger bewältigt das Vokalensemble sehr gut den ständigen Wechsel zwischen Solo- und Tuttigesang. Auch das hierzulande bislang kaum bekannte Wrocław Baroque Orchestra unter Leitung von Jarosław Thiel wartet mit einem sehr frischen Klang auf. Ein besonderer Höhepunkt der Aufnahme ist die abschließende Litanei auf den Hl. Franz Xaver, ein großes, ernstes Stück, das es mit den späteren Hofkompositionen von Jan Dismas Zelenka aufnehmen kann.
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