Selbst eingefleischten Kennern der Alten Musik wird dieses Instrument nicht gerade geläufig sein: Dabei war das Salterio (oder auch Psalterium) als eine griffbrettlose Bauform der großen Zither-Familie im 17. und 18. Jahrhundert besonders in Italien sehr populär. Genutzt wurde es in Kirche, Kammer und Festsaal besonders gern als farbenprächtiger Bestandteil des Basso continuo, aber auch als hervorgehobenes Soloinstrument. Am Ende der Barockepoche verschwand das Salterio von der Bildfläche und konnte bis heute nur ansatzweise rehabilitiert werden.
Die aus Österreich stammende Franziska Fleischanderl hat sich dem Salterio seit vielen Jahren auf mehreren Ebenen verschrieben. Sie ist nicht nur eine virtuose Spielerin dieses Instruments, sondern hat auch umfangreiche Forschungen zum Repertoire und zur Spielweise unternommen. Ihre Ergebnisse präsentiert sie nun auf der CD „Salterio italiano“ gemeinsam mit ihrem Ensemble „Il Dolce Conforto“. Dabei spielt sie selbst ein originales Salterio, erbaut 1725 in Rom, das aufwändig restauriert wurde.
Die Suche nach Originalkompositionen in italienischen Bibliotheken und Archiven hat sich für Franziska Fleischanderl mehr als gelohnt. Man ist bei den Werken weitgehend unbekannter Komponisten aus Venedig, Bologna und Neapel sofort gebannt von der farbigen Ausdruckskraft dieses Instruments. Hinzu kommt, dass Franziska Fleischanderl zwei historisch überlieferte Spieltechniken anwendet, zum einen mit Schlägeln („battuto“) und zum anderen mit den Fingern („pizzicato“). Dies bewirkt – gekoppelt natürlich an die herausragende Vituosität dieser Solistin – eine maximale Differenzierung des Klangspektrums. Für zwei Solokantaten konnte überdies die Mezzosopranistin Romina Basso gewonnen werden, deren Gesang von der Salteriobegleitung regelrecht vergoldet wird.
Neue Einspielungen
05. Juli 2025 11:00 - 05. Juli 2025 12:00
Gewandhaus Radio
Vorstellung von CD-Neuerscheinungen aus dem Bereich der Alten Musik
Interpretationen - Palestrinas „Missa Papae Marcelli“
06. Juli 2025 15:05 - 06. Juli 2025 17:00
Deutschlandfunk Kultur
Giovanni Pierluigi da Palestrina – geboren vor 500 Jahren – war bereits zu Lebzeiten die überragende Autorität in Sachen Sakralmusik. Als Kapellmeister an verschiedenen römischen Kirchen und Komponist für die Päpstliche Kapelle schuf er eine Vielzahl von Messen und Motetten für den liturgischen Gebrauch. Über Abschriften und Drucke wurde diese Musik in ganz Europa bekannt und beliebt. Bis heute reißt die Faszination an dieser klaren, kontrapunktisch bestimmten Vokalmusik nicht ab und reizt Chöre und Soloensembles zu immer neuen Interpretationen. Besonders häufig wurde in den vergangenen Jahrzehnten Palestrinas „Missa Papae Marcelli“ eingespielt, ein Werk, von dem der Komponist selbst behauptete, es sei in einer „neuen Weise“ komponiert worden.
Gast: Ludwig Böhme, Leiter des Windsbacher Knabenchors... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
Meine Musik - zu Gast: Miriam Feuersinger
07. Juli 2025 14:05 - 07. Juli 2025 16:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
Zu Gast: Die Sopranistin Miriam Feuersinger, eine der führenden Bach-Stimmen unserer Zeit +++ Gespräche über Bach, Buxtehude, Erlebach und andere Komponisten, aber auch über glaub-würdiges Singen