Knapp 40 Jahre war Johann Friedrich Fasch als Kapellmeister am Hof von Anhalt-Zerbst beschäftigt. In diesem Amt hatte er eine Fülle musikalischer Aufgaben zu bewältigen, die sowohl die Gestaltung der fürstlichen Gottesdienste als auch die musikalische Umrahmung der Tafeln und höfischen Feste umfasste. Noch 1731 merkte Fasch in einem Brief an, dass er „als Capellmeister wegen der Kirchen- und anderen Musiquen, mitt beständiger arbeit beladen“ sei. Seine vielen Instrumentalwerke wurden zwar zu seinen Lebzeiten nicht gedruckt, kursierten aber in Abschriften an zahlreichen bedeutenden Musikzentren seiner Zeit. Regelmäßig belieferte er zudem die Hoforchester von Darmstadt und Dresden. Hinsichtlich seines kompositorischen Stils bemühte sich Fasch stets um eine Einbeziehung der modernsten Ausdrucksmittel seiner Zeit.
Das in Brügge beheimatete Ensemble Musica Gloria hat sich in den vergangenen Jahren zu einem führenden Ensemble für Alte Musik entwickelt. Die durchweg sehr jungen Musiker, darunter Nele Vertommen, Evgeny Sviridov und Beniamino Paganini, sind allesamt hervorragend ausgebildet und bereits mehrfach preisgekrönt. Für ihre Debüt-CD haben sie die Musik am Zerbster Hof ausgewählt. Sehr beziehungsvoll wurden dabei Konzerte, Sätze aus Ouvertürensuiten und Kammermusik von Johann Friedrich Fasch, Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach zusammengestellt. Instrumententechnisch leisten die acht Ensemblemitglieder hervorragende Arbeit, lediglich im gestalterischen Bereich liegen noch gewisse Reserven. Auf kommende Auftritte, Programmzusammenstellungen und Einspielungen von Musica Gloria darf man sehr gespannt sein.
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