Man könnte von einem „Dreamteam“ sprechen, so bemerkenswert, klanglich beeindruckend und vielgestaltig sind die bisherigen Aufnahmen von Isabelle Faust (Violine) und Alexander Melnikov (Cembalo, Hammerflügel, Klavier). Ob Bach, Beethoven, Schumann, Brahms oder Schostakowitsch – diese beiden Künstler spielen perfekt zusammen und treffen auch dank ihrer Instrumentenwahl und historisch informierten Spielweise einen idealen Ausdruck. Was noch fehlte in der gemeinsamen Diskographie von Isabelle Faust und Alexander Melnikov, waren die Violinsonaten von Mozart. Drei davon sind jetzt auf einer CD erschienen, weitere sollen folgen.
In Paris komponierte Mozart 1778 einen Zyklus von sechs Sonaten „für Klavier mit Begleitung einer Violine“. Der Titel weist noch auf eine damals bestehende Gattungstradition hin, wonach in dieser Duo-Besetzung das Klavier klar den Ton angab und die Violine lediglich schmückendes Beiwerk war. Mozart setzt sich schon mit den Pariser Stücken deutlich davon ab und verhilft der Violine zu mehr Eigenständigkeit. Zwei dieser Sonaten sind auf der CD von Isabelle Faust und Alexander Melnikov erschienen, hinzu kommt eine spätere aus Wiener Zeiten, in der die Gleichberechtigung beider Instrumente bereits realisiert ist.
Auch bei Mozart gelingt dem Duo Faust / Melnikov ein mustergültiges Zusammenspiel. Isabelle Faust spielt auf einer Geige von Stradivari, Alexander Melnikov auf der Kopie eines Wiener Hammerflügels der Mozart-Zeit. Die beiden Instrumente mischen sich hervorragend und bieten bei größtmöglicher Transparenz ein riesiges Ausdrucksspektrum. Ganz besonders faszinieren die zarten, leisen Klänge, etwa in der ernsten e-Moll-Sonate: Wie fahl das Eingangsmotiv des 1. Satzes, aber auch wie warm der Dur-Abschnitt im Menuett erklingt, das ist tief beeindruckend. Schon jetzt ist die Freude und Erwartung auf kommende Folgen dieser Mozart-Serie groß.
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