Seit seiner Uraufführung 1742 ist das Oratorium „Messiah“ von Georg Friedrich Händel ein Erfolgsstück und wird weltweit aufgeführt. Doch erstaunlicherweise ist es schwierig, eine „Originalfassung“ des Werkes zu rekonstruieren, da Händel selbst es in ganz unterschiedlichen Besetzungen aufgeführt hat. Der Musikwissenschaftler Malcom Bruno wollte sich damit nicht zufrieden geben und hat auf Basis der autographen Partitur von 1741 eine Fassung erstellt, die Händels Intentionen beim Komponieren (und nicht bei den ersten Aufführungen) entspricht. Hörbare Unterschiede gibt es bei einigen Arien, die hier in Urfassungen präsentiert werden und bei der Instrumentierung, vor allem der Hinzunahme von Holzbläsern. Felix Koch leitet diese Ersteinspielung des „Ur-Messiah“ mit großem Gespür für die Dramaturgie des Werkes. Sein Neumeyer Consort spielt mit warmen Ton und klaren Akzenten, das Solisten-Quartett ist sehr gut besetzt, lediglich beim Gutenberg-Kammerchor gibt es kleinere intonatorische Abstriche bei raschen Koloraturen. Unter den vielen „Messiah“-Aufnahmen sollte diese neue mit ihrem Alleinstellungsmerkmal „Urfassung“ punkten.
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