Jean-Marie Leclair war einer der schillernsten Violinvirtuosen des 18. Jahrhunderts. Er begann seine Laufbahn als Tänzer und Ballettmeister, beschäftigte sich dann intensiv mit der Violine und ging 1728 nach Paris, wo er als Hofmusiker König Ludwigs XV. engagiert wurde. Wegen heftiger Intrigen mit einem Konkurrenten zog er sich aber nach wenigen Jahren wieder aus dem Amt zurück und ging nach Amsterdam. 1743 schließlich kehrte er nach Frankreich zurück und betätigte sich hauptsächlich als Lehrer und Komponist. Das Ende seines Lebens ist voller Rätsel: Leclair trennte sich von seiner Frau, erwarb ein Haus in einer verrufenen Gegend von Paris und wurde dort 1764 ermordet.
Zwölf Violinkonzerte hat Jean-Marie Leclair in zwei gedruckten Sammlungen veröffentlicht, sie nehmen stilistisch die Tradition Antonio Vivaldis auf, verschärfen aber (ähnlich wie bei Pietro Locatelli) die virtuosen Ansprüche. Leclair fordert lange Doppelgriff-Passagen, schwierige Arpeggio-Figuren, Doppeltriller, rasante Läufe und spezielle Bogentechniken.
Die schweizerische Geigerin Leila Schayegh hat mit dem La Cetra Barockorchester Basel das Projekt einer neuen Gesamteinspielung aller Leclair-Violinkonzerte begonnen und auf einer ersten CD vier Werke veröffentlicht. Sie bewältigt souverän die technischen Tücken des Soloparts und gestaltet die melodischen Linien in schnellen und langsamen Sätzen mit großem Geschmack. Durchaus gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Ausstattung der Orchesterstreicher: Sie spielen auf reinen Darmsaiten (ohne Metallumwicklung) und Steckbogenfröschen (keine Schraubbögen), was – noch befördert durch einen tiefen Stimmton – zu einem abgedunkelten, wenig konturierten Klang führt. Die Brillanz und Prägnanz, die im Solopart auskomponiert ist, findet somit keinen Widerpart im begleitetenden Orchester.
Chormusik - Die Motetten von Telemann
30. April 2025 00:05 - 30. April 2025 01:05
Deutschlandfunk Kultur
Das Komponieren von Motetten gehörte für Georg Philipp Telemann – wie auch für seinen Kollegen Johann Sebastian Bach – nicht zum musikalischen Kerngeschäft. Wohl aber war Telemann sehr eng mit der Motettenpraxis vertraut und schuf rund zwei Dutzend entsprechende Werke über Choräle oder Bibelzitate, in denen er alle Regeln der kontrapunktischen Kunst souverän anwendete. Der Magdeburger Kammerchor hat diese Werke, die zum Teil erst Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt worden sind.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
Schrammek & Käther - die besten Suiten
10. Mai 2025 14:00 - 10. Mai 2025 16:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
Die Gattung der Suite als eine Aufeinanderfolge unterschiedlicher musikalischer Sätze hat schon etliche Jahrhunderte überdauert. In der Barockzeit war es eine Modeform für alle nur denkbaren Instrumente und Ensembles, aber auch im 19. und 20. Jahrhundert haben viele Komponisten die Suite wiederentdeckt, häufig als originelle Zusammenstellung der wichtigsten Stücke eines abendfüllenden Bühnenwerks. Höchste Zeit für Schrammek & Käther, en suite die zehn besten Suiten zu ermitteln.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen