Als Meisterschüler des römischen Stargeigers Arcangelo Corelli wollte Francesco Geminiani nicht in seiner italienischen Heimat bleiben. Stattdessen ging er 1714 nach London, wo er sich in adligen und bürgerlichen Kreisen rasch hohes Ansehen erwarb. Neben Händel war Geminiani fortan einer der führenden Musiker in England, wobei er sich fast ausschließlich auf die Instrumentalmusik konzentrierte und den so beliebten italienischen Stil seines Lehrers Corelli popularisierte und weiterentwickelte.
Im Jahre 1746 veröffentlichte Geminiani bereits seine dritte Sammlung mit sechs Concerti grossi. Diesmal allerdings löste er sich merklich vom verehrten Vorbild Corelli: Geminiani reduziert die Gestaltung der Werke nicht auf den typisierten Wechsel zwischen Concertino (zwei Violinen, Viola und Violoncello) und Ripieno (vierstimmige Tutti-Besetzung), sondern präsentiert praktisch acht separate Stimmen, die sich in nicht vorhersehbarer Weise immer wieder trennen und verbinden. Konsequenterweise fügte Geminiani dem Titel deshalb die Notiz hinzu: „composti a 3, 4, 5, 6, 7, 8 parti reali“. Da auch die Satzfolge nicht mehr standardisiert ist, gleichen die Concerti grossi op. 7 tatächlich einer „Wundertüte“.
Das französische Barockensemble Café Zimmermann, das sich in den vergangenen Jahren vor allem mit maßstabsetzenden Bach-Einspielungen profiliert hat, präsentiert diese überaus originellen Kompositionen auf höchstem Niveau. Die Bizzarien und Kontraste werden klar herausgearbeitet, vom markigen Grave à la Lully im c-Moll-Konzert über gelehrte Fugen (z. B. im 2. Satz des D-Dur-Konzerts) bis hin zum sentimentalen Celloseufzer im Andante des d-Moll-Konzerts. Die Solo- und Tuttistimmen verschmelzen ganz im Sinne des Komponisten zu einem homogenen, aber doch sehr transparenten Ganzen.
Schrammek & Käther - Die besten Misserfolge
12. Juli 2025 14:00 - 12. Juli 2025 16:00
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Sehr viele Musikstücke, vor allem Bühnenwerke, sind in den vergangenen Jahrhunderten bei ihrer Uraufführung krachend durchgefallen. Das muss allerdings nicht zwingend mit ihrer künstlerischen Qualität zusammenhängen, denn viele andere Faktoren können den Misserfolg einer Premiere nach sich ziehen, wie etwa die Absage eines Starsängers, ungünstige politische Verhältnisse oder auch Provokationen des Komponisten selbst. Schrammek & Käther stellen zehn ursprüngliche Misserfolge vor, die sich im Nachhinein als grandiose Erfolge entpuppt haben.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
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14. Juli 2025 14:00 - 14. Juli 2025 16:00
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Vorbericht zur Uraufführung des einzigen Orgelwerkes des Auschwitz-Überlebenden Simon Laks +++ Interview mit Xaver Schult und Frank Harders-Wuthenow +++ Vorstellung der neuen CD des Trio Egmont: Klaviertrios von Ferdinand Ries +++ Gespräch mit Luiza Labouriau und Martin Knörzer