Früher oder später bringt jeder Countertenor eine Händel-CD auf den Markt, was sich angesichts der riesigen Anzahl von reizvollen Arien dieses Komponisten für diese Stimmlage auch anbietet. Der Countertenor Franz Vitzthum hat mit einer solchen Veröffentlichung lange Zeit gewartet und sich stattdessen auf seinen bisherigen Einspielungen den weniger bekannten Zeitgenossen Christoph Graupner oder Philipp Heinrich Erlebach gewidmet, zudem war er viele Jahre lang Mitglied des Ensembles Stimmwerck, das sich auf Renaissancemusik spezialisiert hatte.
Nun hat Franz Vitzthum aber doch eine Händel-CD produziert, allerdings hat er sich dabei ganz auf die Oratorien konzentriert, die der Meister nach dem Niedergang seiner Opernkompagnie ab Mitte der 1730er Jahre zuverlässig im Jahrestakt auf Londoner Bühnen gebracht hat. In puncto dramatischer Qualität sind diese Werke den Opern absolut gleichwertig, Händel selbst bezeichnete sie häufig als „sacred dramas“. Die von Franz Vitzthum ausgewählten Arien geben denn auch die ganze Palette menschlicher Empfindungen wieder, von Trauer und Angst bis hin zu unverhohlenem Heldentum.
In den so unterschiedlichen Arien zeigt Franz Vitzthum die großen Qualitäten seiner überaus wandelbaren und flexiblen Stimme. Sein Countertenor klingt leuchtend und viril, ist immer absolut intonationsrein, kann locker mit dem Glanz einer Barocktrompete mithalten und bewältigt auch rasche Koloraturen spielend. Besonders anrührend jedoch gelingen Franz Vitzthum die ruhigen Passagen, wobei hier besonders die gebetsähnliche Davids-Arie aus dem Oratorium „Saul“ hervorgehoben werden soll. Das L’Orfeo Barockorchester unter Leitung von Julian Tölle begleitet hervorragend und setzt in einigen Instrumentalstücken auch eigene Akzente.
Schrammek & Käther - Die besten Misserfolge
12. Juli 2025 14:00 - 12. Juli 2025 16:00
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Sehr viele Musikstücke, vor allem Bühnenwerke, sind in den vergangenen Jahrhunderten bei ihrer Uraufführung krachend durchgefallen. Das muss allerdings nicht zwingend mit ihrer künstlerischen Qualität zusammenhängen, denn viele andere Faktoren können den Misserfolg einer Premiere nach sich ziehen, wie etwa die Absage eines Starsängers, ungünstige politische Verhältnisse oder auch Provokationen des Komponisten selbst. Schrammek & Käther stellen zehn ursprüngliche Misserfolge vor, die sich im Nachhinein als grandiose Erfolge entpuppt haben.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
Meine Musik
14. Juli 2025 14:00 - 14. Juli 2025 16:00
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Vorbericht zur Uraufführung des einzigen Orgelwerkes des Auschwitz-Überlebenden Simon Laks +++ Interview mit Xaver Schult und Frank Harders-Wuthenow +++ Vorstellung der neuen CD des Trio Egmont: Klaviertrios von Ferdinand Ries +++ Gespräch mit Luiza Labouriau und Martin Knörzer