So kompliziert uns der Name Francisco Correa de Arauxo erscheint, so unbekannt ist dieser spanische Komponist des 17. Jahrhunderts – zumindest außerhalb von einschlägigen Organistenkreisen. Als Kathedralorganist in Jaén und Segovia war er für sein hochvirtuoses und modernes Spiel berühmt und hat 1626 mit dem „Libro de Tientos“ eine herausragende Sammlung mit Orgelmusik veröffentlicht. Der dicke Band enthält nicht nur knapp 70 großartige Orgelkompositionen, sondern auch in der Art eines Schulwerkes reichhaltige Anweisungen zur Aufführungspraxis, Verzierungskunst und Spielweise seiner Zeit.
Der belgische Organist Bernard Foccroulle beschäftigt sich seit vier Jahrzehnten intensiv mit historischer spanischer Orgelmusik und hat nun seine ultimative Einspielung des „Libro de Tientos“ veröffentlicht. Ausgewählt für diese Aufnahme hat er fünf historische Orgeln in Spanien und eine Rekonstruktion in Belgien. Die Art und Weise, wie Foccroulle registriert und phrasiert, wie fantasiereich er die herrlichen Instrumente in Szene setzt und wie virtuos er spielt, ist zutiefst beeindruckend.
Doch damit nicht genug: Foccroulle hat sich entschlossen, kein reines Orgel-Album zu publizieren, sondern bezieht auch Vokal- und Instrumentalmusik des 16. Jahrhunderts ein. Dafür hat er das Ensemble InAlto unter Leitung des Zinkenisten Lambert Colson gewinnen können. Zwischen den Orgelstücken sind also immer wieder Werke der Renaissance zu hören, auf die sich Correa de Arauxo nachweisbar berufen hat. Auch hier gibt es Bestnoten für die Interpretation: Lambert Colson ist zweifellos einer der virtuosesten Zinkenisten unserer Zeit und brilliert etliche Male im „Duett“ mit der Orgel; aber auch das komplette Ensemble mit Vokalstimmen und weiteren Bläsern präsentiert sich in hervorragender Qualität.
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