Koproduktionen berühmter Komponisten sind selten. Umso erstaunlicher ist eine Neuaufnahme der Oper „Poro“ von Georg Friedrich Händel in einer Bearbeitung von Georg Philipp Telemann, entstanden ein Jahr nach der Londoner Uraufführung für eine Aufführung in Hamburg. Telemann hat dabei sämtliche Rezitative in deutscher Sprache neu komponiert, außerdem ein paar Veränderungen in den Stimmlagen der Solisten vorgenommen. Jörg Halubek und sein Ensemble Il Gusto Barocco haben dieses Stück mit dem deutschen Titel „Cleofida – Königin von Indien“ eingespielt. Der Wechsel zwischen deutscher und italienischer Sprache ist gewöhnungsbedürftig, aber durchaus sinnvoll und ein schöner Extra-Effekt historischer Aufführungspraxis. Das Stuttgarter Barockorchester Il Gusto Barocco begleitet mit großer Hingabe und Leidenschaft, die Vokalsolisten mit Florian Götz und Suzanne Jerosme an der Spitze schlagen sich trotz schwieriger (Corona-)Aufnahmebedingungen ganz hervorragend und sorgen damit für eine echte Opernrarität.
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