
Als Hofmusiker des preußischen Königs Friedrichs II. hat Carl Philipp Emanuel Bach eine kaum zu überblickende Menge an Instrumentalmusik geschaffen. Zu den eindrucksvollsten Werken zählen unbestritten drei Konzerte für Violoncello, Streicher und Basso continuo. Für die Entwicklung der Gattung sind diese Konzerte tatsächlich wegweisend, da Solostimme und Orchester hier in einen vollkommen gleichberechtigten Dialog treten, der satztechnisch hervorragend durchgearbeitet ist.
Der französische Cellist Jean-Guihen Queyras hat zwei der Cellokonzerte des „Berliner Bach“ neu eingespielt und sich dafür eines der innovativsten Kammerorchester unserer Zeit als Partner gewählt: das Ensemble Resonanz aus Hamburg. Diese Kombination erweist sich als sehr passend: Geleitet von Riccardo Minasi – einem an der Alten Musik geschulten Geiger und Dirigenten – hebt das Orchester ganz bewusst die virtuosen, akzentuierten, zuweilen auch schroffen Elemente der Konzerte hervor und beweist dabei höchste Perfektion. Jean-Guihen Queyras ist dafür mit seiner enormen Virtuosität, seiner makellosen Intonation und seinem Einfühlungsvermögen der ideale Solist. Es ergibt sich ein wunderbar spielerischer Dialog zwischen Tutti und Solo.
Und dennoch bleibt beim Hören eine gewisse Trübung. Bei aller Perfektion und Hervorhebung des „Sturm und Drang“ bei Bach fehlen ein wenig die warmen, vollen, spätbarocken Klangfarben. Das wird besonders deutlich im Vergleich mit Einspielungen auf historischem Instrumentarium (z. B. mit Nicolas Altstaedt und dem Ensmelbe Arcangelo). Zudem hört sich das Klangbild der gesamten Aufnahme seltsam indirekt und kühl an, was dem Ausdruck der Konzerte nicht gerade zugute kommt.
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