Als Hofmusiker des preußischen Königs Friedrichs II. hat Carl Philipp Emanuel Bach eine kaum zu überblickende Menge an Instrumentalmusik geschaffen. Zu den eindrucksvollsten Werken zählen unbestritten drei Konzerte für Violoncello, Streicher und Basso continuo. Für die Entwicklung der Gattung sind diese Konzerte tatsächlich wegweisend, da Solostimme und Orchester hier in einen vollkommen gleichberechtigten Dialog treten, der satztechnisch hervorragend durchgearbeitet ist.
Der französische Cellist Jean-Guihen Queyras hat zwei der Cellokonzerte des „Berliner Bach“ neu eingespielt und sich dafür eines der innovativsten Kammerorchester unserer Zeit als Partner gewählt: das Ensemble Resonanz aus Hamburg. Diese Kombination erweist sich als sehr passend: Geleitet von Riccardo Minasi – einem an der Alten Musik geschulten Geiger und Dirigenten – hebt das Orchester ganz bewusst die virtuosen, akzentuierten, zuweilen auch schroffen Elemente der Konzerte hervor und beweist dabei höchste Perfektion. Jean-Guihen Queyras ist dafür mit seiner enormen Virtuosität, seiner makellosen Intonation und seinem Einfühlungsvermögen der ideale Solist. Es ergibt sich ein wunderbar spielerischer Dialog zwischen Tutti und Solo.
Und dennoch bleibt beim Hören eine gewisse Trübung. Bei aller Perfektion und Hervorhebung des „Sturm und Drang“ bei Bach fehlen ein wenig die warmen, vollen, spätbarocken Klangfarben. Das wird besonders deutlich im Vergleich mit Einspielungen auf historischem Instrumentarium (z. B. mit Nicolas Altstaedt und dem Ensmelbe Arcangelo). Zudem hört sich das Klangbild der gesamten Aufnahme seltsam indirekt und kühl an, was dem Ausdruck der Konzerte nicht gerade zugute kommt.
Neue Einspielungen
05. Juli 2025 11:00 - 05. Juli 2025 12:00
Gewandhaus Radio
Vorstellung von CD-Neuerscheinungen aus dem Bereich der Alten Musik
Interpretationen - Palestrinas „Missa Papae Marcelli“
06. Juli 2025 15:05 - 06. Juli 2025 17:00
Deutschlandfunk Kultur
Giovanni Pierluigi da Palestrina – geboren vor 500 Jahren – war bereits zu Lebzeiten die überragende Autorität in Sachen Sakralmusik. Als Kapellmeister an verschiedenen römischen Kirchen und Komponist für die Päpstliche Kapelle schuf er eine Vielzahl von Messen und Motetten für den liturgischen Gebrauch. Über Abschriften und Drucke wurde diese Musik in ganz Europa bekannt und beliebt. Bis heute reißt die Faszination an dieser klaren, kontrapunktisch bestimmten Vokalmusik nicht ab und reizt Chöre und Soloensembles zu immer neuen Interpretationen. Besonders häufig wurde in den vergangenen Jahrzehnten Palestrinas „Missa Papae Marcelli“ eingespielt, ein Werk, von dem der Komponist selbst behauptete, es sei in einer „neuen Weise“ komponiert worden.
Gast: Ludwig Böhme, Leiter des Windsbacher Knabenchors... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
Meine Musik - zu Gast: Miriam Feuersinger
07. Juli 2025 14:05 - 07. Juli 2025 16:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
Zu Gast: Die Sopranistin Miriam Feuersinger, eine der führenden Bach-Stimmen unserer Zeit +++ Gespräche über Bach, Buxtehude, Erlebach und andere Komponisten, aber auch über glaub-würdiges Singen