Die Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach gehören zum selbstverständlichen Kanon jedes Barockgeigers. Die Violine wird hier von Bach als quasi mehrstimmiges Instrument aufgefasst, deren technische Möglichkeiten bis an die Grenzen ausgelotet werden. Dass diese sechs Ausnahme-Werke aber nicht aus heiterem Himmel entstanden sind, sondern sich vielmehr in eine bereits rund 100 Jahre bestehende Tradition einreihen, zeigt Nadja Zwiener in ihrem eindrucksvollen Soloalbum „Senza Basso – Auf dem Weg zu Bach“.
Die Barockgeigerin Nadja Zwiener hat als Konzertmeisterin von The English Concert (seit 2007) und der neu formierten Gaechinger Cantorey (seit 2016) bereits viele aufwändige Konzertproduktionen und hervorragende Einspielungen vorgelegt, zuletzt eine Aufnahme der Bachschen „Matthäus-Passion“ unter Leitung von Hans-Christoph Rademann. Jetzt hat sie sich auf die Suche nach geigerischem Solo-Repertoire aus der Zeit vor 1720 gemacht und ist nicht nur bei den Stargeigern Biber und Pisendel fündig geworden, sondern auch bei weniger populären englischen, italienischen, deutschen und sogar portugiesischen Komponisten. Beim Hören der CD ergibt sich dadurch ein faszinierender Blick auf die Vielfalt der europäischen Geigenkunst im ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhundert – auch (oder gerade) ohne den sonst obligatorischen Basso continuo.
Ein Album für Violine solo herauszubringen, erfordert großen Mut. Alles liegt offen, nichts wird von einer stützenden (oder schützenden) Bassstimme gedeckt. Nadja Zwiener zeigt ihre ganze Klasse als Sologeigerin bei den höchst anspruchsvollen Werken. Nicht nur, dass die Intonation durchweg hervorragend rein ist, auch stilistisch und technisch erlebt man in den 66 Geigen-Minuten eine unglaubliche Vielfalt – von komplexen Bogenkünsten über raffinierte Doppelgriff-Passagen bis hin zu rasanten Läufen.
Und hier noch die Besprechung des Albums in der Rubrik Neue Aufnahmen auf rbbKultur.
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