Um das Publikum im Caféhaus Zimmermann in Leipzig abwechslungsreich zu unterhalten, musste Johann Sebastian Bach für die wöchentlichen Konzerte seines Collegium musicum eine Menge Repertoire bereithalten. Es ist ganz klar, dass er hierbei auch regelmäßig auf ältere Werke zurückgegriffen hat. Allerdings nahm er bei solchen Wiederaufführungen häufig Veränderungen vor, um die Stücke aktuellen Besetzungen anzupassen oder aber, weil ihm eine Umarbeitung aus stilistischen Gründen sinnvoll erschien. Da uns heute in vielen Fällen nur die späten Fassungen dieser Instrumentalwerke erhalten sind, darf über eventuelle Urfassungen spekuliert werden.
Die Bachforschung vermutet schon länger, dass etliche dieser Instrumentalwerke Bachs auf Triofassungen zurückgehen, also auf Werke für zwei Melodieinstrumente und Basso continuo. Maren Ries, die erste Geigerin im Ensemble NeoBarock, hat das ganz konkret rekonstruiert und zwei Sonaten für Gambe und Cembalo, eine Sonate für Violine und Cembalo sowie das "Doppelkonzert" d-Moll von Bach in Triosonaten umgewandelt. Erklärtes Ziel ist es dabei, den Kompositionsprozess Bachs ans Tageslicht zu holen und möglicherweise besser zu verstehen.
In der Tat bieten die so neu gewonnenen Triosonaten einiges an Vorteilen: Die beiden Oberstimmen sind klanglich gleichberechtigt und so besser wahrnehmbar als in der Fassung mit obligatem Cembalo, wo der klangliche Ausgleich nicht immer gegeben ist. Freilich geht dabei die führende Position eines Streichinstruments (vor allem der Gambe) verloren. Die Reduktion des Doppelkonzerts d-Moll auf Triobesetzung steht der bekannten Orchesterfassung hinsichtlich Originalität und Abwechslungsreichtum in nichts nach. Die Musiker*innen von NeoBarock spielen diese Triosonaten mit großem Engagement, frischen Tempi und sehr guter Homogenität. An einigen wenigen Stellen ist die Intonation zwischen den beiden Violinen nicht ganz astrein, der Klangeindruck insgesamt ist aber sehr positiv.
Chormusik - Die Motetten von Telemann
30. April 2025 00:05 - 30. April 2025 01:05
Deutschlandfunk Kultur
Das Komponieren von Motetten gehörte für Georg Philipp Telemann – wie auch für seinen Kollegen Johann Sebastian Bach – nicht zum musikalischen Kerngeschäft. Wohl aber war Telemann sehr eng mit der Motettenpraxis vertraut und schuf rund zwei Dutzend entsprechende Werke über Choräle oder Bibelzitate, in denen er alle Regeln der kontrapunktischen Kunst souverän anwendete. Der Magdeburger Kammerchor hat diese Werke, die zum Teil erst Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt worden sind.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen
Schrammek & Käther - die besten Suiten
10. Mai 2025 14:00 - 10. Mai 2025 16:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
Die Gattung der Suite als eine Aufeinanderfolge unterschiedlicher musikalischer Sätze hat schon etliche Jahrhunderte überdauert. In der Barockzeit war es eine Modeform für alle nur denkbaren Instrumente und Ensembles, aber auch im 19. und 20. Jahrhundert haben viele Komponisten die Suite wiederentdeckt, häufig als originelle Zusammenstellung der wichtigsten Stücke eines abendfüllenden Bühnenwerks. Höchste Zeit für Schrammek & Käther, en suite die zehn besten Suiten zu ermitteln.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen