Der Geiger Johannes Pramsohler ist derzeit einer der innovativsten Musiker im Bereich der Alten Musik: Mit seinem Ensemble Diderot hat er bereits viele bislang unbekannte Werke eingespielt und manche Schätze der barocken Streicherkunst gehoben. Jetzt macht er gleich mit einem Doppelschlag auf sich aufmerksam: Erschienen sind zwei Alben mit barocken Triosonaten aus der englischen und aus der französischen Tradition: The London Album / The Paris Album.
Wieder einmal erweist sich Johannes Pramsohler als hervorragender Kenner und Dramaturg eines weitgehend unbekannten Repertoires; beide CDs enthalten zu großen Teilen Weltersteinspielungen. Das "London Album" ist maßgeblich von Henry Purcell geprägt und zeigt recht deutlich die Orientierung der englischen Barockmusik an italienischen Vorbildern. Ganz anders klingt dagegen die Musik, die zeitgleich in Paris entstanden ist. Die Triowerke von Campra, Rebel, Couperin und anderen sind wesentlich mehr über Tanzrhythmen definiert und klingen in ihrer harmonischen und dynamischen Abwechslung höchst originell.
Das Ensemble Diderot hat beide CDs in Viererbesetzung eingespielt und erzeugt damit einen wunderbar ausdrucksstarken Klang. Die beiden Geiger – Johannes Pramsohler und Roldán Bernabé – ergänzen sich hervorragend; sie passen hinsichtlich ihrer Spielweise und Instrumente bis in kleinste Details sehr gut zusammen und werden damit als Einheit wahrgenommen. Der Cembalist Philippe Grisvard ist ein feinfühliger und fantasievoller Continuospieler, er wird verstärkt von dem Gambisten Eric Tinkerhess (Paris Album) bzw. vom Cellisten Gulrim Choi (London Album). Trotz dieser interpretatorischen Perfektion könnte man sich den Continuo etwas kräftiger und mit ein wenig instrumentaler Abwechslung vorstellen (Orgel, Theorbe, Violone).
Schrammek & Käther - Die beste Musik aus Dresden
14. Juni 2025 14:00 - 14. Juni 2025 16:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
In Dresden haben Komponisten über die Jahrhunderte hinweg immer gern Station gemacht, galten doch die musikalischen Institutionen der Stadt als europäisch führend. Von Heinrich Schütz über Johann Adolf Hasse bis hin zu Richard Strauss wurde die Qualität der Hofkapelle (später Staatskapelle) und der Hofoper (später Semperoper) durchgehend geschätzt. Schrammek & Käther suchen die besten zehn in Dresden entstandenen Kompositionen aus 400 Jahren Musikgeschichte heraus, sprechen aber (weitgehend) hochdeutsch.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen