Als Musiklehrer am venezianischen Ospedale della Pietà hat Antonio Vivaldi jede Menge Instrumentalkonzerte und kirchenmusikalische Werke komponiert. Aufgeführt wurden sie im Regelfall von hauseigenen Kräften, also ausschließlich von Mädchen und Frauen, die in dieser Institution wohnten. Die junge französische Mezzosopranistin Eva Zaïcik hat jetzt zwei der großen geistlichen Solomotetten von Vivaldi neu eingespielt, gemeinsam mit dem Ensemble Le Poème Harmonique unter Vincent Dumestre. Mit ihrer warmen, starken und wohlklingenden, gleichzeitig auch koloratursicheren Stimme vermag sie regelrecht zu betören. Der Text wird in ihrer Interpretation ganz lebendig, in der düsteren Stimmung des „Cum dederit“ („Nisi Dominus“) ebenso wie einem jubelnden „Alleluja“ oder „Amen“.
Nicht ganz schlüssig ist die Kopplung dieser grandiosen hochbarocken Kirchenmusik von Vivaldi mit drei Lauden aus der Tradition der Oratorianer, die mehr als ein Jahrhundert zuvor entstanden sind. Wenn der Kontrast herausgearbeitet werden sollte, dann ist das gelungen, eine darüber hinaus gehende Verbindung der Werke ist jedenfalls nicht erkennbar.
Alte Musik - Johann Heinrich Schmelzer
30. Juli 2025 21:30
Deutschlandfunk Kultur
Mehr als drei Jahrzehnte lang diente Johann Heinrich Schmelzer als Musiker in der kaiserlichen Hofkapelle zu Wien. Dabei stieg er vom Tuttigeiger bis zum Hofkapellmeister auf. Mit seiner Sammlung „Sonatae unarum fidium“ war er 1664 der erste Komponist im deutschsprachigen Raum, der Solo-Violinsonaten veröffentlichte. In diesen Werken gelang es ihm, eine eindrucksvolle Synthese zwischen technisch anspruchsvoller Virtuosität und kantabler Melodik herzustellen.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen