Als Musiklehrer am venezianischen Ospedale della Pietà hat Antonio Vivaldi jede Menge Instrumentalkonzerte und kirchenmusikalische Werke komponiert. Aufgeführt wurden sie im Regelfall von hauseigenen Kräften, also ausschließlich von Mädchen und Frauen, die in dieser Institution wohnten. Die junge französische Mezzosopranistin Eva Zaïcik hat jetzt zwei der großen geistlichen Solomotetten von Vivaldi neu eingespielt, gemeinsam mit dem Ensemble Le Poème Harmonique unter Vincent Dumestre. Mit ihrer warmen, starken und wohlklingenden, gleichzeitig auch koloratursicheren Stimme vermag sie regelrecht zu betören. Der Text wird in ihrer Interpretation ganz lebendig, in der düsteren Stimmung des „Cum dederit“ („Nisi Dominus“) ebenso wie einem jubelnden „Alleluja“ oder „Amen“.
Nicht ganz schlüssig ist die Kopplung dieser grandiosen hochbarocken Kirchenmusik von Vivaldi mit drei Lauden aus der Tradition der Oratorianer, die mehr als ein Jahrhundert zuvor entstanden sind. Wenn der Kontrast herausgearbeitet werden sollte, dann ist das gelungen, eine darüber hinaus gehende Verbindung der Werke ist jedenfalls nicht erkennbar.
Schrammek und Käther - die besten Kompositionsfragmente
10. Mai 2024 18:00 - 10. Mai 2024 20:00
rbbKulturMasurenallee 8-14Berlin,14057 Karte
Nicht jedes Meisterwerk muss „vollendet“ sein! Tatsächlich existieren eine Menge aufregende Kompositionen, die nicht zu Ende geführt wurden. Und nicht immer ist der Tod daran Schuld, dass wir nur Teile eines Werks besitzen. Einige solcher illustren Fragmente sind geheimnisumwoben: War es Lustlosigkeit, Sinneswandel oder gar Verzweiflung, die den Verfasser seine Arbeit abbrechen ließ? Angesichts der schieren Menge faszinierenden Materials räumen Bernhard Schrammek & Matthias Käther gerne ein: Ihre Liste von 10 „Best-of“-Kandidaten ist mit Sicherheit nur fragmentarisch.... Weitere Termine zeigenWeniger zeigen