
Die Stadt London war im 17. Jahrhundert eine brodelnde und kreative Metropole mit reichlich 500.000 Einwohnern. Anders als etwa in Paris konzentrierten sich die musikalischen Aktivitäten hier nicht auf einen glänzenden Hof, sondern waren gut verteilt. Viele Adelshäuser, aber auch bürgerliche Salons und private Theater boten vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Musiker, die dafür aus ganz Europa nach England strömten. Zeitgenössische Quellen, etwa die Tagebücher von Samuel Pepys, bezeugen eindrucksvoll diese Vielseitigkeit des Londoner Musiklebens.
Die 2001 gegründete Austrian Baroque Company präsentiert auf ihrer London-CD einen höchst originellen Querschnitt über die englische Instrumentalmusik des späten 17. Jahrhunderts. Star der Aufnahme ist Nicola Matteis (d.Ä.), ein virtuoser Geiger, der um 1670 aus Neapel nach London übergesiedelt ist (angeblich zu Fuß) und dort maßgeblich an der Etablierung der modernen italienischen Musik beteiligt war.
Die Austrian Baroque Company präsentiert sich mit diesem Repertoire bestens aufgelegt und voller Spielfreude. Neun Spezialisten bilden hier ein schlagkräftiges Ensemble, darunter solch bekannte Musiker wie die Geigerin Amandine Beyer, der Flötist Michael Oman, der Lautenist Thomas Boysen und der Perkussionist Charlie Fischer. Gemeinsam ergibt sich ein mitreißender Klangeindruck und damit eine hervorragende Visitenkarte sowohl für das Ensemble als auch für Nicola Matteis und seine Kollegen.
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